Kinderbuch
Mit Illustrationen der Autorin
Titelbild von Carmen Melzow
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Inhaltsverzeichnis
Die Borschtel: Ein Sommer voller Abenteuer ____ 4
1. Kapitel: Das erste Hindernis _______________ 10
2. Kapitel: Eine spannende Begegnung________ 14
3. Kapitel: Der Guttag _______________________ 18
4. Kapitel: Ein Freund? ______________________ 24
5. Kapitel: Finnas Erzählungen ________________ 30
6. Kapitel: Was machen wir jetzt? _____________ 37
7. Kapitel: Ein wunderschöner Platz im Wald ___ 39
8. Kapitel: Die Höhle ________________________ 44
9. Kapitel: Zurück zum Borschteldorf __________ 47
10. Kapitel: Herzlich Willkommen _____________ 50
11. Kapitel: Ein unvergessenes Fest ___________ 55
12. Kapitel: Gute Nacht _____________________ 59
13. Kapitel: Endlich ist es so weit! _____________ 64
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14. Kapitel: Auf der Lichtung _________________ 68
15. Kapitel: Die Arbeit kann beginnen _________ 71
16. Kapitel: Ein neuer Tag ___________________ 79
17. Kapitel: Eine willkommene Abwechslung ___ 84
18. Kapitel: Versteckspiel ____________________ 88
19. Kapitel: Finnas Höhle ist fertig ____________ 94
20. Kapitel: Wieder im Dorf _________________ 102
21.Kapitel: Besuch beim Guttag _____________ 106
22.Kapitel: Eine tolle Idee __________________ 111
23. Kapitel: Trockenübungen ________________ 115
24. Kapitel: Jetzt wird es ernst ______________ 119
25. Kapitel: Wasser ist herrlich_______________ 123
26. Kapitel: Eine Notlüge ___________________ 129
27. Kapitel: Wir lernen schwimmen ___________ 134
28. Kapitel: Das Geheimnis _________________ 138
29. Kapitel: Regentage _____________________ 140
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30. Kapitel: Ein Borschtel in Not _____________ 144
31. Kapitel: Unser Geheimnis ist entdeckt ____ 147
32. Kapitel: Der Alltag nimmt wieder Einzug __ 153
33. Kapitel: Überraschung __________________ 155
34. Kapitel: Die Erdbeerpflanze _____________ 160
35. Kapitel: Finna, der Gärtner ______________ 164
36. Kapitel: Festvorbereitungen ______________ 169
37. Kapitel: Noch eine Überraschung ________ 175
38. Kapitel: Vorfreude ______________________ 179
39. Kapitel: Abschied ______________________ 182
40.Kapitel: Winterschlaf ____________________ 187
Copyright _________________________________ 190
Zur Autorin ________________________________ 191
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Die Borschtel:
Ein Sommer voller Abenteuer
Das wird ein herrlicher Tag. Die Sonne
scheint schon durch den Höhleneingang
herein. Kein Wölkchen ist am Himmel zu
sehen. He, aufwachen, ihr zwei! He, Quisto,
Zirna aufwachen!!!“ „Mmmh, was ist denn
los? Xuax? Was willst du denn schon?“ fragt
Zirna.
Zirna ist meine Schwester und Quisto ist mein
Bruder. Wir sind alle gleich alt, also genau
genommen sind wir Drillinge.
„Aufstehen ihr zwei, wir wollen doch heute
hinter den großen Baum.“ Ich werde langsam
ungeduldig. Zu dritt haben wir heute einen
Ausflug geplant, doch Quisto und Zirna
stehen einfach nicht auf. „Wenn ihr nicht
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gleich aufsteht, hole ich einen Eimer voll
Regenwasser!
Das würde ich natürlich nicht tun, aber oft
reicht diese Warnung aus, damit die zwei ihre
Augen öffnen. Endlich stehen beide auf.
„Los, ich habe schon alles gepackt,“ drängele
ich ihr müsst nur noch eure Rücksäcke
aufsetzen, und dann können wir los.
Quisto, Zirna und ich sind Borschtel. Genau
wie unsere Eltern, Verwandte und Freunde.
Wir Borschtel leben im Wald an den ssen
der großen ume. Wir sind kleine Wesen,
ca. 120 Brungel groß. Das sind ca. drei
Zentimeter. Alle Borschtel sind gleich groß,
egal wie alt. Anhand der Größe lässt sich also
nicht erkennen, welcher Borschtel älter oder
jünger ist. Dafür aber an der Farbe. Ein noch
ganz junger Borschtel ist hellgrün. Je älter er
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wird , desto grüner wird er. Wenn er
erwachsen ist, hat er eine ganz dunkelgrüne
Farbe. Wird er dann noch älter, wechselt die
Farbe langsam ins dunkelbraune, bis sie
wieder bei einem ganz hellbraunen Ton
angelangt ist. Ein ganz hellbrauner Borschtel
ist also eine Oma oder ein Opa.
Natürlich gibt es bei uns Borschtel ganz viele
Farbunterschiede, aber wer uns einmal kennt,
kann unser Alter ganz leicht erraten.
Wir Drillinge sind schon nicht mehr ganz
hellgrün. Wir wechseln schon zu einem etwas
kräftigeren Grün, denn wir sind ja auch schon
96 Lorisse alt. Das sind stolze acht Jahre.
Also im besten Alter alles Mögliche
auszuprobieren.
Heute wollen wir einen Ausflug hinter den
großen Baum unternehmen. Das ist ein sehr
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großer Ausflug, denn wir Borschtel wohnen
an einem besonders großen und dicken
Baum.
Es wird einen halben Tag dauern, um hinter
den Baum zu gelangen und wieder einen
halben Tag, um nach Hause zurück zu
kommen.
Mit unseren Eltern haben wir natürlich alles
abgesprochen. Auch sie werden erst abends
wieder zu Hause sein, denn sie sind mit
einigen anderen Borschtel zum Glücksbaum
unterwegs.
Der Glücksbaum heißt deswegen
Glücksbaum, weil man dort besonders viel
Holmat findet. Und das ist doch nun wirklich
ein Glück.
Holmat schmeckt ungefähr wie Honig und ist
die Lieblingsspeise der Borschtel.
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Endlich stehen Quisto, Zirna und ich mit
unseren Rucksäcken vor unserer Höhle. Wir
sind alle drei schrecklich aufgeregt, was der
Tag wohl bringen wird. Unsere
Borschtelfreunde haben uns mlich erzählt,
das hinter dem Baum etwas ganz Tolles ist.
Sie haben nicht verraten was, aber wir sind so
neugierig, das wir unbedingt heraus finden
wollen, was es ist.
Voller Vorfreude auf den heutigen Tag
marschieren wir mit unseren Ruckcken auf
dem Rücken los. „Hast du auch bestimmt
nichts vergessen, fragt mich Zirna. „Was
meinst du denn?überrascht schaue ich sie
an. „Na, hast du genug zu Essen mit und auch
etwas Süßes für uns drei?“ Quisto und ich
schmunzeln uns an. Für Zirna ist was Süßes
das Wichtigste an einem Ausflug. „Keine
Sorge, Zirna,“ kann ich sie beruhigen „Ich
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habe an alles gedacht. Jetzt muss auch
unsere Schwester lächeln und so kann unser
Ausflug endlich beginnen.
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1. Kapitel:
Das erste Hindernis
Alles läuft gut. Wir kommen ganz gut voran,
unterhalten uns, singen, lachen, erzählen uns
Geschichten und legen eine gemütliche
Essenspause ein. Wir setzen uns gemütlich in
die Sonne und auf weiches Moos. Zirna ist
zufrieden, als sie die süßen Fruchthäppchen
im Rucksack entdeckt. Ruckzuck sind ihre leer
und sie schaut sehnsüchtig unsere an. Aber
Quisto und ich beachten sie einfach nicht und
essen unsere Häppchen genüsslich auf. Mit
gut gefülltem Bauch liegen wir noch ein
bisschen in der Sonne. Wenn wir heute noch
ankommen wollen, müssen wir langsam
weiter gehen,“ fordere ich die anderen auf.
„Stimmt;erwidert Zirna „sonst erfahren wir
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heute nicht mehr, was hinter dem großen
Baum ist.“ „Und das wäre für dich das
Schlimmste,“ brummt Quisto vor sich hin.
Zum Glück hat Zirna diese Bemerkung nicht
gehört, sonst wäre sie bestimmt nicht so
fröhlich wieder losmarschiert.
Mal hintereinander, mal nebeneinander
setzen wir unseren Weg fort.
Na, wenn das so weitergeht, ist es ziemlich
einfach, hinter den großen Baum zu kommen.
Ist es denn wirklich so toll, was uns unsere
Freunde erzählt haben?
Ich bin ganz in Gedanken versunken und
überhaupt fängt es langsam an langweilig zu
werden. Immer nur laufen. Das ist ja wie ein
Sonntagsspaziergang mit den Eltern.
Da ruft Zirna: „He, Xuax, Quisto, seht mal.
Das ist ja ein Monster von einer Wurzel.
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Tatsächlich! Vor uns stellt sich eine Wurzel
des Baumes wie eine Wand auf. Sie verläuft
leicht abfallend vom Baum in Richtung Wald.
Entsetzt stehen wir davor und starren sie an.
Was sollen wir denn jetzt tun? Quisto lässt
schon die Schultern ngen. „So was
Blödes,“ sagt er nur „jetzt können wir wieder
umdrehen“. Energisch schütteln Zirna und ich
die pfe und sagen wie aus einem Mund:
„Ganz bestimmt nicht!“ Allerlei Gedanken
gehen mir durch den Kopf und verschiedene
Möglichkeiten ergeben sich:
Erstens: Drüber klettern! Aber das ist
vielleicht ein bisschen gefährlich. Wir haben
kein Seil dabei, und die Wurzel ist doch sehr
hoch.
Zweitens: Darunter durch kriechen! Dazu
müssten wir aber einen Durchgang finden.
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Das heißt langes, langes Suchen und wer
weiß, welches gefährliche Tier darin wohnt.
Drittens: Um die Wurzel herum gehen! Das
würde sehr, sehr lange dauern, da so eine
Wurzel ziemlich lang sein kann. Da würde
dieser Tag wohl kaum reichen.
Viertens: Aufgeben! Kommt überhaupt nicht
in Frage!!!
Da stehen wir nun und überlegen. Was sollen
wir tun?